In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kam es erneut zu Gefechten zwischen indischen und pakistanischen Truppen in der umstrittenen Region Kaschmir. Nach indischen Luftangriffen auf Ziele in Pakistan meldeten Medien den Abschuss von zwölf indischen Drohnen durch pakistanisches Militär. Die Lage bleibt angespannt, während beide Atommächte sich gegenseitig die Schuld für die Eskalation geben.
Anhaltender Konflikt in Kaschmir
Die Kämpfe ereigneten sich entlang der Kontrolllinie (LoC), die das zwischen Indien und Pakistan geteilte Kaschmir trennt. Beide Länder beanspruchen das gesamte Gebiet für sich. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen, wobei sich beide Seiten gegenseitig Provokationen vorwerfen.
Indische Medien berichteten, dass pakistanische Soldaten Granaten und Kleinwaffen abgefeuert haben. Indien sprach von unbegründetem Beschuss. Gleichzeitig erklärte Pakistan, es habe zwölf indische Drohnen abgeschossen, die den Luftraum verletzt hätten. Herabfallende Trümmerteile töteten laut pakistanischen Angaben eine Person und verletzten fünf weitere, darunter vier Soldaten.
Artilleriebeschuss fordert zivile Opfer
Bereits in der Nacht zuvor hatte pakistanisches Artilleriefeuer mehrere Dörfer auf indischer Seite getroffen. Laut indischem Militär starben dabei mindestens 13 Menschen, darunter ein Soldat. Zuvor war von zwölf getöteten Zivilisten die Rede, unter ihnen Frauen und Kinder. Mehrere Gebäude wurden vollständig zerstört.
Indien gab an, dass der Beschuss nach eigenen Luftangriffen auf Ziele in Pakistan und im pakistanisch kontrollierten Teil Kaschmirs begonnen habe. Dabei seien neun Anlagen zerstört worden, die laut Indien Terrorgruppen zugeordnet werden.
Terroranschlag löste indische Vergeltung aus
Die indischen Angriffe waren eine Reaktion auf einen Terroranschlag vom 22. April, bei dem in Jammu und Kaschmir 26 Menschen ums Leben kamen. Die meisten Opfer waren indische Touristen. Neu-Delhi macht Pakistan für den Anschlag verantwortlich. Islamabad weist jegliche Beteiligung zurück.
Der Anschlag zählt zu den schwersten in der Region seit Monaten. Jammu und Kaschmir ist ein von Indien verwaltetes Unionsterritorium, in dem die Militärpräsenz in den letzten Jahren deutlich erhöht wurde.
Pakistan bezeichnete die indischen Angriffe als Raketenangriffe auf sein Staatsgebiet. Die Regierung drohte mit Vergeltung und warf Indien eine Verletzung seiner Souveränität vor.
Viele Tote und Verletzte auf beiden Seiten
Nach Angaben des pakistanischen Militärs kamen bei den indischen Luftangriffen mehr als 30 Menschen ums Leben, 57 weitere wurden verletzt. Die meisten Opfer befanden sich in Gebäuden, die von Indien als Stützpunkte bewaffneter Gruppen bezeichnet wurden. Pakistanische Medien zeigten Bilder von zerstörten Häusern und verwundeten Menschen in Krankenhäusern.
Indien erklärte, dass seine Angriffe gezielt auf Terrorcamps gerichtet waren. Gleichzeitig forderte es Pakistan auf, keine gewaltsamen Gruppen auf seinem Boden zu dulden.
Drohneneinsatz verschärft Risiko
Der Abschuss von zwölf indischen Drohnen durch Pakistan hat erneut gezeigt, dass der Drohneneinsatz an der Grenze zunehmend zu Spannungen führt. Pakistan erklärte, die Drohnen hätten Aufklärungsflüge entlang der Kontrolllinie durchgeführt. Künftige Drohneneinsätze würden konsequent abgewehrt.
Sicherheitsexperten warnen davor, dass der vermehrte Einsatz von Drohnen die Gefahr von Fehleinschätzungen und plötzlicher Eskalation erhöht.
Ein jahrzehntelanger Streit mit weltweiter Bedeutung
Der Kaschmir-Konflikt besteht seit über 75 Jahren. Seit der Teilung Britisch-Indiens im Jahr 1947 führten Indien und Pakistan drei Kriege wegen dieser Region. Trotz zahlreicher Waffenstillstände kommt es regelmäßig zu Grenzverletzungen.
Internationale Beobachter fordern beide Seiten zu Zurückhaltung auf. Friedensverhandlungen sind seit Jahren unterbrochen, und das gegenseitige Misstrauen bleibt groß.
Da beide Länder über Atomwaffen verfügen, wird jede Eskalation weltweit mit Sorge beobachtet. Im Jahr 2019 führten ähnliche Luftangriffe fast zu einem Krieg zwischen Indien und Pakistan.
Appell zu Dialog und Deeskalation
Diplomaten rufen beide Regierungen dazu auf, den Dialog wieder aufzunehmen. Zivilisten entlang der Grenze sind täglich bedroht. Schulen bleiben oft geschlossen, und viele Familien müssen ihre Dörfer verlassen.
Mehrere internationale Menschenrechtsorganisationen äußerten sich besorgt über die zivilen Opfer. Sie fordern sofortige Waffenruhen und unabhängige Untersuchungen der Angriffe.
Bisher gibt es keine offiziellen Angaben, ob geheime diplomatische Gespräche im Gange sind.
Ein gefährliches Gleichgewicht
Die Lage in Kaschmir bleibt angespannt. Weitere militärische Schritte könnten die humanitäre Krise verschärfen und die Stabilität in Südasien gefährden.
Daljoog News (daljoognews.com) berichtet weiter über die Entwicklungen in dieser Region und wird die Leser mit neuen Informationen versorgen, sobald diese verfügbar sind.