In den ersten vier Monaten des Jahres 2025 verzeichnete die Europäische Union einen deutlichen Rückgang irregulärer Grenzübertritte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Gesamtzahl der Grenzübertritte fiel um fast 30 % auf etwa 47.000, wie aus neuen Daten hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Der größte Rückgang fand auf der Westbalkanroute statt, wo nur noch etwa 3.100 Menschen gezählt wurden, was einen Rückgang von 58 % bedeutet. Diese signifikante Reduktion wird als Indikator für den wachsenden Erfolg der EU bei der Bewältigung irregulärer Migration angesehen.
Über alle wichtigen Routen in die EU hinweg gingen die irregulären Grenzübertritte zurück. Die zentrale Mittelmeerroute von Nordafrika nach Italien verzeichnete einen kleinen Rückgang von 3 %, mit etwa 15.700 Übertritten. Die östliche Mittelmeerroute nach Griechenland erlebte einen größeren Rückgang von 30 %, mit rund 12.200 Einreisen. Auf der westlichen Route nach Spanien kamen nur noch 3.500 Menschen an, was einen Rückgang von 10 % bedeutet. Die Route zu den Kanarischen Inseln verzeichnete ebenfalls einen signifikanten Rückgang von 34 %, mit nur etwa 10.400 Ankünften.
Der für Migration zuständige EU-Kommissar Magnus Brunner bezeichnete diese Entwicklungen als Beweis für den Erfolg der koordinierten Bemühungen der EU. Er hob hervor, dass das verstärkte Engagement mit Nicht-EU-Ländern einen erheblichen Einfluss habe. Brunner betonte auch die Bedeutung der Bekämpfung von Menschenschmugglern, die oft hohe Summen für die Organisation der Reisen verlangen. Schätzungen zufolge kassieren einige Schlepper fünfstellige Beträge für jede Person, die sie nach Europa bringen. Viele der Migranten, die in die EU gelangen, stammen aus Ländern wie Bangladesch, Afghanistan und Mali.
Die aktuellen Daten wurden von Frontex, der EU-Grenzschutzagentur, zusammengestellt, die derzeit 3.200 Beamte an den Außengrenzen der EU im Einsatz hat. Diese Beamten arbeiten mit nationalen Behörden zusammen und überwachen Seegebiete, in denen Migranten häufig in Seenot geraten. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) berichtete, dass in den ersten vier Monaten des Jahres 2025 555 Menschen auf See ums Leben kamen.
Die neuesten Zahlen könnten für die deutsche Regierung ein Problem darstellen, da diese die verstärkten Grenzkontrollen unter anderem mit unzureichenden Fortschritten in der EU-Migrationspolitik begründet hatte. Laut den EU-Vorschriften sollten nur die Außengrenzen des Schengen-Raums kontrolliert werden, um den freien Personenverkehr innerhalb des Schengen-Raums zu ermöglichen. Doch die neuen Daten von Frontex erschweren das Argument, dass die EU-Migrationspolitik gescheitert ist.
Während die Zahl der irregulären Einreisen in die EU insgesamt zurückgegangen ist, gibt es einen Anstieg der Migration in Richtung Großbritannien. In den ersten vier Monaten des Jahres 2025 wurden etwa 18.100 versuchte oder erfolgreiche Grenzübertritte über den Ärmelkanal registriert, was einen Anstieg von 5 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dieser Anstieg der Grenzübertritte in Richtung Großbritannien zeigt, dass weiterhin Migrationsdruck in der Region besteht, auch wenn die EU einen Rückgang bei den Ankünften verzeichnet.
Die EU arbeitet weiterhin daran, sowohl die Grenzsicherung zu verbessern als auch Drittländer zu unterstützen, um die Migration besser zu steuern. So hat die EU eng mit Ländern wie Libyen und Tunesien zusammengearbeitet, um Migranten daran zu hindern, europäische Küsten zu erreichen. Diese Zusammenarbeit ist Teil einer umfassenderen Strategie, die Grenzkontrollen, Migrationsmanagement und humanitäre Hilfe umfasst.
Der jüngste Rückgang der irregulären Grenzübertritte ist eine positive Entwicklung für die EU, doch er bedeutet nicht das Ende der Migrationsherausforderungen. Es gibt noch viel zu tun, um die Ursachen der Migration anzugehen, einschließlich wirtschaftlicher Ungleichheit, politischer Instabilität und Konflikten in den Herkunftsländern der Migranten. Die EU muss ihre Politiken weiterhin anpassen und mit Mitgliedstaaten sowie externen Partnern zusammenarbeiten, um die Migration effektiv zu managen