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UN-Chef warnt vor schlimmster Phase des Gaza-Kriegs und Krise

by Ryan Maxwell
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UN-Chef warnt vor schlimmster Phase des Gaza-Kriegs und Krise

Der Gazastreifen erlebt derzeit, wie UN-Generalsekretär António Guterres beschreibt, die „grausamste Phase“ des seit über eineinhalb Jahren andauernden Kriegs. Die gesamte Bevölkerung ist von Hungersnot bedroht, während Familien um das Nötigste kämpfen – alles unter den Augen der Weltöffentlichkeit. Die humanitäre Hilfe wurde zwar wieder aufgenommen, reicht aber bei Weitem nicht aus, um den dringenden Bedarf zu decken.

Israel lockerte Anfang dieser Woche die Blockade und ließ 400 Lkw mit Hilfsgütern in Gaza einreisen. Diese Menge wird jedoch nur als Bruchteil des tatsächlichen Bedarfs angesehen. Am Freitag meldeten israelische Behörden, dass weitere 83 Lkw mit Mehl und Medikamenten über den Grenzübergang Kerem Schalom in Gaza eingetroffen seien. Die Vereinten Nationen schätzen, dass täglich mindestens 500 bis 600 Lkw notwendig sind, um die Bevölkerung zu versorgen.

Der Leiter der UN-Agentur für palästinensische Flüchtlinge wies darauf hin, dass die derzeitigen Hilfslieferungen bei Weitem nicht ausreichen. Rund zwei Millionen Menschen leben in Gaza, Hunderttausende sind akut vom Verhungern bedroht. Die UN haben genug Vorräte, um fast 9.000 Lkw zu füllen, warten jedoch auf Israels Zustimmung, die Lieferungen auszuweiten. Die Lage erfordert dringend Maßnahmen, bei denen die Rettung von Menschenleben über politischen und militärischen Zielen steht.

Israel verhängte im März eine vollständige Blockade der humanitären Hilfe nach Gaza und beendete kurz darauf die Waffenruhe mit der Hamas. Mit diesem Schritt wollte Israel Druck auf die Terrororganisation ausüben, die Geiseln freizulassen. Israel behauptet, es gebe keinen Mangel an Hilfsgütern, wirft der Hamas jedoch vor, Güter zu stehlen, um sie zu verkaufen. Hamas bestreitet dies, und die UN geben an, dass keine Beweise für diese Anschuldigungen vorliegen.

Kürzlich berichtete das Welternährungsprogramm der UN von der Plünderung von 15 seiner Lkw im Süden Gazas. Die Fahrzeuge waren auf dem Weg zu von der Organisation unterstützten Bäckereien. Die Identität der Plünderer ist nicht bekannt. Die extreme Hungersnot und der Mangel an Medikamenten verschärfen die Lage, besonders für ältere Menschen, die bereits sterben. Das israelische Militär erklärt, die humanitäre Situation werde genau überwacht.

Das Welternährungsprogramm fordert mehr Zusammenarbeit der israelischen Behörden, um größere Mengen an Nahrungsmitteln schneller und sicherer einführen zu können. Dies war während einer früheren Waffenruhe möglich, hat sich aber seitdem verlangsamt. Gleichzeitig setzen die israelischen Streitkräfte ihre Angriffe in Gaza fort. Die Armee meldete Luftangriffe auf mehrere Ziele und die Tötung von Militanten, während palästinensische Quellen von zahlreichen Opfern berichten. Unabhängige Überprüfungen dieser Angaben sind schwer möglich.

Der Konflikt begann am 7. Oktober 2023, als Hamas und andere Gruppen aus Gaza einen Angriff auf Israel starteten. Rund 1.200 Menschen wurden getötet, über 250 wurden als Geiseln in den Gazastreifen gebracht. Seitdem sind nach Angaben der von Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 53.800 Menschen in Gaza gestorben. Dabei wird nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden.

Die anhaltende Krise zeigt den dringenden Bedarf an mehr humanitärer Hilfe und einer friedlichen Lösung des Konflikts. Die Bevölkerung Gazas leidet weiterhin unter zunehmender Gewalt und politischen Spannungen.

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