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Gaza Humanitarian Foundation beginnt mit Hilfsverteilung trotz Boykottaufruf der Hamas

by Ryan Maxwell
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Gaza Humanitarian Foundation beginnt mit Hilfsverteilung trotz Boykottaufruf der Hamas

Eine neue von Israel und den USA unterstützte Stiftung hat begonnen, Hilfsgüter an Palästinenser im Gazastreifen zu verteilen. Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) plant, die Hilfslieferungen täglich zu erhöhen. Die von der Hamas kontrollierte Innenverwaltung rief die Bewohner jedoch dazu auf, die neuen Verteilzentren zu boykottieren.

Israel unterstützt diese Methode, um zu verhindern, dass die Hamas Hilfsgüter stiehlt und daraus Profit zieht. UN-Vertreter geben an, Israel habe dafür keine Beweise vorgelegt. Die GHF betreibt vier Verteilzentren im Süden und Zentrum Gazas, die von US-Sicherheitsfirmen geleitet werden. Damit sollen UN- und internationale Hilfsorganisationen umgangen werden.

Der Plan sieht vor, dass alle fünf Tage ein Vertreter jeder Familie ein Hilfspaket abholt. UN-Organisationen und Hilfsgruppen äußern Bedenken. Sie warnen davor, dass der Weg zu den Zentren gefährlich ist, besonders für Alte und Kranke. Die israelische Armee startete kürzlich eine große Offensive im Süden Gazas und forderte die Bewohner auf, viele Gebiete zu verlassen.

Trotz Berichten über Verzögerungen erhalten erste Palästinenser bereits Hilfsgüter. Es wird erwartet, dass die Stiftung in den ersten Wochen rund 60 Prozent der Bevölkerung versorgen kann. Weitere Lastwagen mit Lebensmitteln und Hilfsgütern kommen an. Die Stiftung kritisiert den Boykottaufruf der Hamas und sieht darin einen Versuch, das Projekt zu sabotieren.

Die Hamas bezeichnete das Hilfsprogramm als Spionageaktion zur Informationsbeschaffung und zur Spaltung. Außerdem wirft sie Israel vor, Lebensmittel als Waffe einzusetzen.

Israel hatte im März alle Hilfslieferungen nach Gaza gestoppt und eine Waffenruhe beendet, um Druck auf Hamas zu machen, Geiseln freizulassen. Diese Entscheidung wird international stark kritisiert. Seit einigen Tagen werden zwar wieder Hilfsgüter eingelassen, doch laut UN ist das nicht ausreichend.

Am Montag fuhren 170 Lastwagen mit internationaler Hilfe nach strenger Kontrolle über den Grenzübergang Kerem Schalom in den Gazastreifen. Die UN gibt an, täglich seien 500 bis 600 Lastwagen nötig, um die Bevölkerung zu versorgen.

Der Konflikt begann nach dem verheerendsten Angriff in Israels Geschichte am 7. Oktober 2023. Hamas und andere Gruppen töteten etwa 1.200 Israelis und nahmen mehr als 250 Geiseln. Seitdem meldet das von Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium in Gaza über 53.800 palästinensische Tote. Die Zahl umfasst Kämpfer und Zivilisten und ist schwer unabhängig zu überprüfen.

Unterdessen sollen israelische Truppen laut Medienberichten mehrere hundert Meter auf libanesisches Gebiet nahe der Ortschaft Mais al-Dschabal vorgedrungen sein. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht dazu.

Israel und die pro-iranische Hisbollah hatten im November eine Waffenruhe vereinbart. Israel zog im Februar die meisten Truppen aus dem Libanon ab, aber die Lage bleibt angespannt. Die libanesische Führung wirft Israel vor, die Waffenruhe zu verletzen, weil Truppen an strategischen Punkten bleiben. Israels Luftwaffe greift fast täglich Ziele im Libanon an.

Die Hisbollah sollte sich hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der Grenze zurückziehen, hat dies laut Israel aber nicht vollständig getan.

Indirekte Gespräche zwischen Israel und Hamas über eine Waffenruhe zeigen erste Fortschritte. Hamas habe einem US-Plan zugestimmt, der eine 60-tägige Waffenruhe, die Freilassung von zehn Geiseln und die Einfahrt von 1.000 Hilfslastwagen vorsieht. Der US-Sondergesandte bezeichnete die Reaktion der Hamas jedoch als enttäuschend.

Mindestens 20 Geiseln gelten weiterhin als lebend in Gaza, bei drei weiteren ist der Status unklar. Die sterblichen Überreste von 35 Entführten befinden sich ebenfalls dort. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hofft auf baldige Neuigkeiten zu den Geiseln.

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