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Brasiliens Ex-Präsident Fernando Collor Festgenommen: Korruptionsstrafe Ab jetzt im Gefängnis

by Steven Peterson
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Brasiliens Ex-Präsident Fernando Collor Festgenommen: Korruptionsstrafe Ab jetzt im Gefängnis

Am Freitag wurde der brasilianische Ex-Präsident Fernando Collor festgenommen und inhaftiert. Der 74-jährige Politiker trat seine Gefängnisstrafe an, nachdem er 2023 wegen Korruption verurteilt worden war. Collor wird vorgeworfen, Bestechungsgelder in Höhe von 20 Millionen Reais (ca. 3,5 Millionen US-Dollar) angenommen zu haben, um Verträge für die Baugesellschaft UTC Engenharia zu sichern und die Ernennung von Führungskräften bei BR Distribuidora zu unterstützen.

Verurteilung und Haftantritt:

Collor, der Brasilien von 1990 bis 1992 als Präsident regierte, wurde zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren und zehn Monaten verurteilt. Das Gericht entschied, dass er seine Strafe im Gefängnis verbüßen muss – nicht im Hausarrest. Die Festnahme erfolgte in seinem Heimatbundesstaat Alagoas im Nordosten Brasiliens, wo Collor bislang lebte.

Korruption und Bestechung:

Fernando Collor soll Bestechungsgelder von der Baufirma UTC Engenharia erhalten haben. Im Gegenzug unterstützte er diese bei der Erlangung von Verträgen mit BR Distribuidora, einer Tochtergesellschaft des staatlichen Ölkonzerns Petrobras. Während der Zeit, in der BR Distribuidora noch im Staatsbesitz war, setzte Collor zudem neue Führungskräfte ein, die laut Anklage ebenfalls von der Bestechung profitierten.

Verbindung zur “Operation Lava Jato”:

Collors Fall ist eng mit den umfangreichen Ermittlungen der „Operation Lava Jato“ (Operation Autowäsche) verbunden, die mehrere hochrangige Politiker und Geschäftsleute in ganz Lateinamerika zu Fall brachte. Auch der amtierende Präsident Luiz Inácio Lula da Silva war in diesen Skandal verwickelt und verbrachte fast zwei Jahre in Haft.

In Brasilien gehen Prozesse gegen hochrangige Politiker direkt an den Obersten Gerichtshof. Collor konnte bislang auf freiem Fuß bleiben, weil seine Anwälte zahlreiche Rechtsmittel eingelegt hatten, um den Prozess zu verzögern.

Zügige Haftanordnung:

Die Entscheidung, Collor inhaftieren zu lassen, wurde von Richter Alexandre de Moraes getroffen. Dieser warf den Anwälten Collors vor, durch wiederholte Einsprüche den Prozess unnötig in die Länge gezogen zu haben. Moraes erklärte, dass das Urteil sofort vollstreckt werden würde, nachdem alle weiteren Berufungen als erfolglos eingestuft worden seien.

Vom Hoffnungsträger zum Skandalpolitiker:

Fernando Collor war der erste direkt vom Volk gewählte Präsident Brasiliens nach dem Ende der Militärdiktatur. Er trat jedoch 1992 nach Korruptionsvorwürfen zurück. Nach einer langen politischen Pause gelang ihm 2007 ein Comeback als Senator für seinen Heimatstaat Alagoas. Dieser erneute Aufstieg in die Politik und das damit verbundene Vertrauen wurde nun von schweren Korruptionsvorwürfen überschattet

Fernando Collor steht nun aufgrund schwerer Korruptionsvorwürfe vor den Konsequenzen seiner Taten. Der Fall ist ein weiteres Kapitel in der großen „Operation Lava Jato“, die weiterhin die politische Landschaft Brasiliens erschüttert. Die schnelle Inhaftierung Collors unterstreicht den ernsthaften Umgang der brasilianischen Justiz mit Korruption, auch bei hochrangigen Politikern.

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