Hamburg bietet am kommenden Sonntag, 30. April, die ideale Kulisse für ein spannendes Marathon-Debüt und das Comeback einer Weltklasse-Läuferin. Karoline Grøvdal, die norwegische Spitzenathletin, hat sich bewusst für die Hansestadt entschieden, um ihren ersten Marathon zu laufen. Die 34-Jährige, die in der Crosslauf- und Halbmarathon-Welt bereits zahlreiche Erfolge gefeiert hat, ist gespannt auf die doppelte Distanz. Sie wird beim 39. Haspa Marathon an den Start gehen, der ab 8:30 Uhr live auf NDR übertragen wird. Doch Grøvdal ist nicht die einzige spannende Teilnehmerin – auch die kenianische Weltrekordhalterin Brigid Kosgei wird auf der Strecke erwartet, nachdem sie ein Jahr lang verletzungsbedingt pausiert hat.
Hamburg als der „perfekte Ort“ für Grøvdal
Für Karoline Grøvdal ist der Hamburg Marathon der ideale Ort, um ihre Debüt-Performance zu starten. „Hamburg ist der perfekte Ort für mich, um anzufangen“, sagte die 34-Jährige auf der Pressekonferenz vor dem Rennen. Mit zahlreichen Siegen im Crosslauf und dem Gewinn der Europameisterschaft im Halbmarathon 2024 hat sie viel Erfahrung auf der Mittelstrecke gesammelt. Doch der Marathon, mit seiner 42,195 Kilometer langen Strecke, stellt auch für erfahrene Athleten eine neue Herausforderung dar. Grøvdal selbst ist sich dieser Herausforderung bewusst: „Der Start und die erste Hälfte werden noch gut klappen, aber ich weiß nicht, wie ich mich nach der 30-Kilometer-Marke fühlen werde“, erklärte sie im Gespräch mit der MOPO. Ihre größte Sorge sind die letzten zehn bis 15 Kilometer, die sie als besonders hart einschätzt.
Kosgei: Konkurrenz und mögliche Helferin
Auch wenn Grøvdal ihre Premiere mit etwas Unsicherheit angeht, bekommt sie Unterstützung von einer der besten Langstreckenläuferinnen der Welt: Brigid Kosgei aus Kenia. Mit einer Bestzeit von 2:14:04 Stunden hält Kosgei den Rekord für die schnellste Zeit einer Frau bei einem Hamburg-Marathon. Leider musste Kosgei aufgrund von Verletzungen im letzten Jahr pausieren, doch sie kehrt nun in Hamburg zurück – sowohl für ein Comeback als auch für die Konkurrenz um den Sieg. „Es bleibt abzuwarten, wie sich das Rennen entwickeln wird“, sagt sie schmunzelnd, als sie von Grøvdal nach möglichen Ratschlägen gefragt wird. Die erfahrene Kenianerin scheint der Norwegerin mit Insiderwissen und vielleicht einem geheimen Tipp zur Seite zu stehen, um ihr den Marathon zu erleichtern.
Richard Ringer: Der deutsche Hoffnungsträger
Neben den internationalen Spitzenläuferinnen geht auch der deutsche Marathon-Hoffnungsträger Richard Ringer ins Rennen. Der 36-jährige Europameister von 2022 geht als Favorit in die Männerwertung und trägt die Startnummer eins. „Es ist mir eine Ehre, diese Nummer tragen zu dürfen. Auch wenn ich weiß, dass ich sie nur habe, weil Bernard Koech nicht hier ist“, erklärte Ringer. Koech hält die Streckenbestzeit von 2:04:09 Stunden und hätte normalerweise als starker Konkurrent gegolten. Doch auch ohne Koech muss Ringer gegen die besten Läufer der Welt antreten und versuchen, den Rekord in Hamburg zu brechen.
Rekordzeiten und mögliche Überraschungen
Die Bestzeit bei den Frauen wird derzeit von Yalemzerf Yehualaw mit einer Zeit von 2:17:23 Stunden gehalten. Während Grøvdal keine übermäßigen Erwartungen an sich selbst stellt und einfach ein gutes Rennen abliefern möchte, bleibt die Frage, ob sie in ihrem Debüt die Möglichkeit hat, einen historischen Lauf zu hinzulegen. „Mein Hauptziel ist einfach nur ein gutes Rennen zu machen und den Marathon zu Ende zu laufen“, sagte Grøvdal bescheiden.
Der 39. Haspa Marathon in Hamburg bietet am kommenden Sonntag eine spannende Mischung aus Debüts und Comebacks. Grøvdal wird ihren ersten Marathon mit großen Erwartungen angehen, aber auch eine gehörige Portion Respekt vor der Herausforderung haben. Brigid Kosgei könnte eine ernstzunehmende Konkurrentin und zugleich eine wertvolle Mentorin für sie sein. Richard Ringer hat die Gelegenheit, sich in der Männerwertung zu beweisen und die Streckenbestzeit zu knacken. Es bleibt abzuwarten, welche Überraschungen der Marathon in Hamburg bereithält.