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Hamburg: Schwerer Unfall an ICE-Gleisen – Arbeiter lebensgefährlich verletzt

by Hamburger Allgemeine
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Hamburg: Schwerer Unfall an ICE-Gleisen – Arbeiter lebensgefährlich verletzt

Dienstagmittag kam es im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg zu einem schweren Unfall im Bahnverkehr. Ein 58-jähriger Gleisarbeiter wurde beim Überqueren der Schienen von einem ICE erfasst und lebensgefährlich verletzt. Der Bahnverkehr in Richtung Süden war stundenlang unterbrochen.

Unfall bei Wartungsarbeiten: Mann von ICE gestreift

Am Dienstag gegen 12:30 Uhr ereignete sich in Hamburg-Wilhelmsburg ein tragischer Arbeitsunfall. Im Bereich Kornweide/Katenweg war ein 58-jähriger Bahnarbeiter mit Wartungsarbeiten an den Gleisen beschäftigt. Nach bisherigen Erkenntnissen der Bundespolizei überquerte der Mann die Gleise und wurde dabei von einem durchfahrenden ICE nur gestreift – dennoch erlitt er schwerste Verletzungen.

„Der Mann hat mehrere Brüche an den Beinen sowie Verletzungen am Oberkörper erlitten“, teilte ein Sprecher der Bundespolizei mit. Die Verletzungen gelten als lebensgefährlich. Ein Großaufgebot der Feuerwehr war innerhalb kürzester Zeit am Unfallort. Der Verletzte wurde vor Ort notärztlich versorgt und anschließend ins Krankenhaus gebracht.

ICE nach Zürich musste stoppen – Zugführer unter Schock

Der betroffene ICE war mit rund 160 Fahrgästen auf dem Weg von Hamburg nach Zürich. Nach dem Zusammenstoß kam der Zug auf freier Strecke zum Stehen. Die Fahrgäste blieben alle unverletzt, mussten jedoch längere Zeit im Zug ausharren. Für den Lokführer endete der Vorfall traumatisch – er erlitt einen Schock und musste abgelöst werden.

Massive Beeinträchtigungen im Bahnverkehr

Der Vorfall hatte weitreichende Folgen für den Bahnverkehr in und um Hamburg. Sowohl der Fern- als auch der Regionalverkehr in Richtung Süden vom Hamburger Hauptbahnhof wurde für mehrere Stunden komplett eingestellt. Die Deutsche Bahn sperrte die betroffene Strecke umgehend und koordinierte Umleitungen.

Auch die S-Bahn war betroffen. Zwischen den Stationen Hammerbrook und Harburg Rathaus fuhren über Stunden keine Züge. Erst gegen 15:00 Uhr konnte die Sperrung aufgehoben und der Verkehr auf der gesamten Linie wieder aufgenommen werden.

Ermittlungen laufen – Ursache des Unfalls noch unklar

Die Polizei hat die Ermittlungen zur genauen Unfallursache aufgenommen. „Wir prüfen derzeit, wie es zu dem Vorfall kommen konnte. Dabei wird auch untersucht, ob Sicherheitsvorgaben verletzt wurden oder technische Fehler vorlagen“, so ein Sprecher der Polizei.

Die Deutsche Bahn betonte, dass bei Arbeiten im Gleisbereich strenge Sicherheitsvorkehrungen gelten. Wie es dennoch zu dem gefährlichen Zwischenfall kommen konnte, soll nun umfassend geklärt werden.

Zug konnte später weiterfahren

Nachdem der ICE-Zugführer durch Ersatzpersonal abgelöst wurde, konnte der Zug seine Fahrt in Richtung Süden fortsetzen. Der Bahnverkehr normalisierte sich im Laufe des Nachmittags weitgehend.

Experten warnen vor Risiken bei Arbeiten im Gleisbereich

Der Vorfall verdeutlicht erneut die Gefahren, denen Bahnmitarbeiter bei ihrer täglichen Arbeit ausgesetzt sind. „Arbeiten im Gleisbereich gehören zu den gefährlichsten Tätigkeiten im Bahnbetrieb“, erklärt ein Sprecher der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Trotz modernster Sicherheitssysteme bleibe ein Restrisiko – insbesondere bei hoher Streckenfrequenz.

Rückblick: Ähnliche Unfälle in der Vergangenheit

In der Vergangenheit kam es in Hamburg und Umgebung mehrfach zu schweren Unfällen bei Bahnarbeiten. Erst 2023 war ein Gleisarbeiter bei Arbeiten an der S-Bahn-Strecke Richtung Bergedorf tödlich verunglückt. Die Gewerkschaft forderte bereits damals regelmäßige Schulungen und einheitliche Sicherheitsprotokolle auf allen Baustellen im Bahnnetz.

Bahnverkehr läuft wieder – Ermittlungen dauern an

Nach stundenlangen Sperrungen läuft der Bahnverkehr ab Hamburg wieder planmäßig. Für den lebensgefährlich verletzten Arbeiter ist die Lage jedoch weiterhin kritisch. Die Polizei setzt ihre Ermittlungen fort, um den Hergang des Unfalls lückenlos aufzuklären.

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