Beim 4:0-Sieg des HSV gegen Darmstadt hat ein Spieler für besondere Aufmerksamkeit gesorgt: Im späten Spielverlauf betrat Immanuel Pherai den Platz – und veränderte das Spiel. Mit zwei direkten Torbeteiligungen in nur 16 Minuten könnte sich das Blatt für den 24-jährigen Mittelfeldspieler wenden.
Joker bringt frischen Wind in die Offensive
Im Spiel gegen Darmstadt saß Immanuel Pherai zunächst auf der Bank. Erst in der 74. Minute wurde er eingewechselt. Zu diesem Zeitpunkt führte der HSV mit 2:0. Die Partie war noch offen, doch Pherai brachte neue Energie ins Spiel.
Nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung legte er Davie Selke mit einem präzisen Querpass das 3:0 auf. In der Nachspielzeit folgte der nächste Streich: Eine Flanke von Pherai landete punktgenau auf dem Kopf von Robert Glatzel – das 4:0 war perfekt.
Lange Durststrecke endet eindrucksvoll
Für Pherai war es ein Spiel mit Symbolkraft. In den 13 Einsätzen zuvor hatte er keine einzige direkte Torbeteiligung vorzuweisen. Lediglich eine Vorlage – im Hinspiel beim 5:0 gegen Regensburg – stand auf seinem Konto.
Mit den beiden Assists gegen Darmstadt konnte er seine persönliche Bilanz auf einen Schlag verdreifachen. Diese Leistung kommt zum genau richtigen Zeitpunkt, denn seine Zukunft beim HSV war zuletzt ungewiss.
Vom Hoffnungsträger zum Wackelkandidaten?
Pherai kam 2023 mit großen Erwartungen aus Braunschweig nach Hamburg. Doch in den vergangenen zwei Saisons blieb er oft hinter den Erwartungen zurück. Trotz seines laufenden Vertrags bis 2027 galt er bereits als möglicher Wechselkandidat für den Sommer.
Ein möglicher Grund: fehlende Konstanz und wenige Impulse in der Offensive. Mehrfach wurde er aus der Startelf genommen. Experten und Fans zweifelten, ob er sich beim HSV wirklich durchsetzen könne.
Neue Hoffnung auf HSV-Zukunft
Der starke Auftritt gegen Darmstadt könnte ein Wendepunkt sein. Pherai zeigte, dass er in wichtigen Momenten den Unterschied machen kann. Seine Ausstiegsklausel im Vertrag soll nur bei einem Nicht-Aufstieg greifen. Doch selbst ohne diese Klausel wäre ein Wechsel denkbar – gerade wenn Angebote aus der Bundesliga oder dem Ausland kommen.
In den verbleibenden beiden Spielen der Saison – gegen Ulm und Fürth – hat Pherai nun die Chance, seine gute Form zu bestätigen. Gelingt ihm das, könnte er nicht nur seine Position im Team festigen, sondern auch einen festen Platz im HSV-Kader der nächsten Bundesliga-Saison sichern.
Konkurrenzkampf im Mittelfeld bleibt hart
Beim HSV herrscht im Mittelfeld große Konkurrenz. Spieler wie Ludovit Reis, Jonas Meffert und Levin Öztunali kämpfen ebenfalls um Spielzeit. Umso wichtiger sind überzeugende Kurzeinsätze wie der von Pherai.
Trainer Steffen Baumgart lobte nach dem Spiel die Effektivität seiner Einwechselspieler. Namen nannte er nicht – doch die Zahlen sprechen für sich: Zwei Assists in 16 Minuten sind eine starke Bewerbung für mehr Spielzeit.
Alles hängt von den letzten Spielen ab
Ob Pherai langfristig beim HSV bleibt, entscheidet sich womöglich in den kommenden Wochen. Viel hängt von seiner Leistung gegen Ulm und Fürth ab – und natürlich vom Ausgang des Aufstiegskampfs.
Sollte der HSV den Sprung in die Bundesliga schaffen und Pherai sich weiter empfehlen, könnte seine Geschichte in Hamburg doch noch ein Happy End nehmen. Die kommenden Spiele werden zeigen, ob seine Leistung gegen Darmstadt ein einmaliges Highlight war – oder der Beginn eines echten Comebacks.