Home » Israel plant schnelle Einnahme des Großteils von Gaza bei verstärkter Militäroffensive

Israel plant schnelle Einnahme des Großteils von Gaza bei verstärkter Militäroffensive

by Ryan Maxwell
0 comments
Israel plant schnelle Einnahme des Großteils von Gaza bei verstärkter Militäroffensive

Israel plant, innerhalb weniger Wochen den Großteil des Gazastreifens zu kontrollieren, berichten mehrere Medien. Das israelische Militär will etwa 75 Prozent des abgeriegelten Küstengebiets innerhalb von zwei Monaten erobern. Derzeit kontrollieren die israelischen Streitkräfte rund 40 Prozent des Gebiets. Die palästinensische Zivilbevölkerung soll auf etwa ein Viertel von Gaza zusammengedrängt werden, während die Hamas bekämpft wird.

Das Militär startete kürzlich eine große Bodenoffensive und verlegte alle regulären Infanterie- und Panzerbrigaden in den Gazastreifen. Der Generalstabschef erklärte, die Hamas stehe unter großem Druck. Ziel der verstärkten Kämpfe sei es, die Hamas vollständig zu besiegen und noch festgehaltene Geiseln zu befreien.

Nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 lag der Fokus Israels zunächst auf der Tötung von Militanten. Da die Hamas jedoch in den zurückeroberten Gebieten schnell wieder an Macht gewann, änderte das Militär seine Strategie und konzentriert sich nun auf die Kontrolle von Gebieten und die Zerstörung der Infrastruktur der Hamas. Der Gazastreifen ist nach mehr als 18 Monaten Krieg stark zerstört. Die Hamas hat unter Gaza rund 900 Kilometer Tunnel gebaut, von denen bisher nur ein Viertel zerstört wurde.

Der israelische Premierminister kündigte kürzlich Pläne an, den gesamten Gazastreifen zu übernehmen. Die Situation zieht starke internationale Kritik nach sich. Der deutsche Außenminister bezeichnete die Lage in Gaza als unerträglich und betonte die dringende Notwendigkeit schneller humanitärer Hilfe. Spanien forderte ein internationales Waffenembargo gegen Israel, um die Krise zu beenden.

Israel hatte im März alle Hilfslieferungen nach Gaza blockiert und die Waffenruhe beendet, um Druck auf die Hamas zur Freilassung von Geiseln auszuüben. Israel behauptet, es gebe keinen Mangel an Hilfsgütern, wirft der Hamas aber vor, diese zu stehlen und zu verkaufen – ein Vorwurf, den die UN bestreiten. Nach internationalem Druck hob Israel die Blockade teilweise auf, doch die Hilfslieferungen sind weiterhin unzureichend. Der UN-Generalsekretär warnte vor einer drohenden Hungersnot, die die gesamte Bevölkerung betrifft.

Ein neues von den USA unterstütztes Hilfsverteilungssystem soll möglicherweise bald starten. Dabei sollen Verteilzentren in Gaza von US-Sicherheitsfirmen betrieben werden, wodurch UN- und internationale Hilfsorganisationen umgangen werden. Palästinenser sollen alle fünf Tage Hilfspakete abholen, müssen dabei aber gefährliche Kampfgebiete durchqueren. Hilfsorganisationen lehnen den Plan wegen Sicherheitsbedenken und wegen des Kontrollverlustes über die Neutralität ab.

Israel meldete kürzlich die Einfahrt von 107 Lastwagen mit Lebensmitteln durch den Grenzübergang Kerem Shalom nach Gaza. Verantwortliche nannten dies nur einen kleinen Teil der benötigten Hilfe. UN-Vertreter berichteten von chaotischen Szenen und Plünderungen bei der Verteilung.

Israels Plan, schnell den Großteil Gazas einzunehmen, markiert eine kritische Phase des Konflikts. Die humanitäre Krise verschärft sich, da Hilfe wegen Kampfhandlungen und Blockade kaum ankommt.

You may also like