Der Roman „Frau im Mond“ von Pierre Jarawan begleitet die Geschichte einer Familie, die zwischen zwei Welten lebt. Er behandelt Themen wie Identität, Politik und Geschichte durch die Erlebnisse von Maroun el Shami und seinen Nachkommen. Maroun und seine Mutter sind aus dem Libanon nach Kanada ausgewandert, nachdem seine Mutter gestorben war. Maroun wuchs in Montreal auf, studierte Physik an der McGill University und half bei der Gründung der Lebanese Rocket Society, einem tatsächlichen Raumfahrtprogramm in der arabischen Welt in den 1960er-Jahren.
Die Familie zog später zurück nach Kanada, wo Marouns Zwillings-Enkelinnen Lina und Lilith geboren wurden. Lilith verspürt den starken Wunsch, ihre Herkunft zu verstehen, und reist nach Beirut, um mehr über ihre Großmutter Anoush zu erfahren. Anoush überlebte als Kind den Völkermord an den Armeniern und wuchs in einem libanesischen Waisenhaus auf. Lilith trifft auf Menschen, die Anoush kannten, und erlebt einen Libanon, der von Korruption geprägt ist, aber durch den Arabischen Frühling 2020 neue Hoffnung schöpft.
Der Roman verknüpft historische Ereignisse wie den Völkermord an den Armeniern, die Karriere des Raketenwissenschaftlers Wernher von Braun und die schweren Arbeitsbedingungen in der libanesischen Seidenindustrie. Die Geschichte folgt einem Countdown, der an den Start einer Rakete erinnert, und verbindet Humor und Ironie mit tiefen Gedanken über Familie und Erinnerungen.
Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Familienschicksale uns prägen und wie Erinnerungen von Generation zu Generation weitergegeben werden. Marouns Verbindung zu seinen Enkelinnen, etwa beim gemeinsamen Start einer selbstgebauten Rakete, zeigt die Kraft familiärer Bindungen.
„Frau im Mond“ bietet eine bewegende und vielschichtige Erzählung über Herkunft, Kultur und Geschichte. Das Buch ist eine Empfehlung für alle, die sich für Familiensagen und den Nahen Osten interessieren.