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Russland schlägt neue Waffenruhe-Verhandlungen mit der Ukraine vor – Spannungen steigen

by Ryan Maxwell
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Russland schlägt neue Waffenruhe-Verhandlungen mit der Ukraine vor – Spannungen steigen

Russland hat der Ukraine eine neue Runde direkter Gespräche zur Erreichung einer Waffenruhe vorgeschlagen. Die Verhandlungen sollen an diesem Montag in Istanbul stattfinden, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow. Die russische Delegation sei bereit, ein Memorandum vorzulegen, das die Position Russlands zur Lösung der Kernfragen des Konflikts darlegt. Die Ukraine fordert jedoch, dieses Memorandum sofort zu erhalten, um Verzögerungen zu vermeiden und produktive Gespräche sicherzustellen.

Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow bestätigte, dass Kiew bereits ein eigenes Positionspapier an die russische Seite übergeben habe. Er betonte, dass die Ukraine weiteren Verhandlungen offen gegenüberstehe, aber darauf bestehe, dass Russland mit konkreten Vorschlägen komme. Die ukrainische Führung hält an einer vollständigen und bedingungslosen Waffenruhe fest.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte stärkeren internationalen Druck auf Russland, um den Krieg zu beenden. In einem Interview mit dem deutschen Fernsehen sagte er, dass der russische Präsident Wladimir Putin keine Anzeichen für einen Stopp der Aggression zeige. Selenskyj kritisierte die führenden Mächte für unzureichende Anstrengungen. Während die USA engagiert seien, seien sie nicht vollständig beteiligt, und Länder wie China sowie viele Staaten des globalen Südens hielten sich zurück. Er deutete an, dass ein gerechter Frieden wohl erst nach Putins Amtszeit möglich sei, fügte aber hinzu, dass eine Waffenruhe sofort beginnen könne.

US-Präsident Donald Trump zeigte sich hingegen zurückhaltend bei der Verhängung neuer Sanktionen gegen Russland. Er erklärte, die USA wollten abwarten, ob Russland es mit den Verhandlungen ernst meine, bevor weitere Schritte unternommen werden. Trump äußerte Enttäuschung über jüngste Angriffe während der Gespräche, wolle aber keine potenziellen Abkommen durch voreilige Strafmaßnahmen gefährden.

Deutschland hat der Ukraine Unterstützung bei der Produktion von Langstreckenraketen zugesagt. Bundeskanzler Friedrich Merz kündigte Pläne für eine gemeinsame Waffenherstellung mit der Ukraine an, die darauf abzielt, Ziele tief hinter den russischen Linien zu treffen. Merz schloss eine Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine nicht aus, auch wenn dies noch ungewiss ist. Der russische Außenminister Lawrow verurteilte Deutschlands Engagement und warf dem Land vor, den Konflikt anzufachen. Der Kreml bezeichnete Merz’ Äußerungen als Kriegstreiberei.

Der deutsche Außenminister Johann Wadephul wies die Vorwürfe aus Russland scharf zurück. Er erklärte, Russland, das einen illegalen Krieg führe, sei nicht in der Position, anderen Kriegstreiberei vorzuwerfen. Wadephul warf Putin außerdem vor, nicht bereit zu sein, den Krieg zu beenden, und sagte, alle Parteien außer Russland wollten eine friedliche Lösung finden.

Vor Ort verteidigt sich die Ukraine weiter gegen die russische Invasion, die vor über drei Jahren begann. Die jüngsten Gespräche in Istanbul führten nur zu einem Gefangenenaustausch. Kiew hatte einem US-Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe zugestimmt, die Russland bisher ablehnt. Stattdessen startete Moskau die bisher heftigsten Drohnenangriffe seit Kriegsbeginn. Ukrainische Behörden warnen, Russland habe rund 50.000 Soldaten für einen möglichen Angriff in der nordöstlichen Region Sumy zusammengezogen.

Ukrainische Drohnen sorgten in der Nacht für Störungen in Moskau und zwangen zur vorübergehenden Schließung des Flughafens Wnukowo. Trümmer einer abgeschossenen Drohne fielen in der Stadt und lösten lokale Alarmbereitschaft aus.

Der Konflikt bleibt angespannt. Die diplomatischen Bemühungen sind weiter im Gange, aber fragil. Beide Seiten signalisieren Gesprächsbereitschaft, bereiten sich jedoch auch auf weitere Kämpfe vor.

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