Am Samstagabend, den endete das Handballspiel zwischen dem VfL Lübeck-Schwartau und dem HC Elbflorenz Dresden mit einem umstrittenen 33:33-Unentschieden. Der Ausgleichstreffer für Lübeck-Schwartau wurde unter fragwürdigen Umständen erzielt – die Mannschaft hatte zu diesem Zeitpunkt acht Spieler auf dem Feld. Dennoch hat der HC Elbflorenz auf einen Einspruch gegen die Spielwertung verzichtet, was den Schleswig-Holsteiner Verein vor dem Verlust eines wichtigen Punktes bewahrte.
Irregulärer Ausgleichstreffer sorgt für Diskussionen
Der umstrittene Ausgleichstreffer fiel in der letzten Spielminute und wurde von Paul Skorupa erzielt. Die Situation wurde dadurch kompliziert, dass Lübeck-Schwartau mit acht Spielern auf dem Spielfeld stand, anstatt mit den vorgeschriebenen sieben. Dies geschah offenbar nicht zufällig: Trainer David Röhrig hatte den bereits zur Bank gehenden Rechtsaußen Nadav Cohen zurück auf das Spielfeld geschickt, als dieser den Fehler bemerkte.
Laut den Aufzeichnungen des Streamingdienstes “Dyn” ist der Vorfall deutlich zu sehen. Trotz massiver Proteste seitens der Gäste und einer kurzen Rücksprache der Schiedsrichter mit dem Kampfgericht entschied das Schiedsrichtergespann, den Treffer für Lübeck-Schwartau anzuerkennen. Diese Entscheidung führte zu großen Diskussionen und sorgte für Verärgerung bei den Gästen aus Dresden.
HC Elbflorenz verzichtet auf Einspruch
Trotz der Kontroversen entschied sich der HC Elbflorenz, keinen Einspruch gegen das Unentschieden einzulegen. Rico Göde, der Sportliche Leiter des HCE, erklärte die Entscheidung in einer Stellungnahme. „Es war für uns keine Option, ein vollständiges Wiederholungsspiel zu fordern, da dies die Konsequenz gewesen wäre“, sagte Göde.
Diese Entscheidung beruhigte den VfL Lübeck-Schwartau, der im Abstiegskampf der 2. Bundesliga dringend auf jeden Punkt angewiesen ist. Der Verein befindet sich derzeit auf dem 17. Tabellenplatz und liegt nur zwei Punkte hinter dem rettenden Ufer.
Kritik vom HC Elbflorenz
Obwohl der HC Elbflorenz auf einen formellen Einspruch verzichtete, äußerte der Verein deutliche Kritik an dem Verhalten der Lübecker. „Als Verein stehen wir für Fairness und einen Wettbewerb, der auf klaren Regeln basiert. Eine dieser Grundregeln besagt, dass maximal sieben Spieler einer Mannschaft gleichzeitig auf dem Spielfeld stehen dürfen. Leider wurde diese Regel in der letzten Spielszene durch die Lübecker missachtet, und genau in dieser Situation fiel der spielentscheidende Ausgleichstreffer“, hieß es in der Stellungnahme des HCE. Besonders irritierend für die Dresdner war, dass Nadav Cohen mehrmals am Tisch des Kampfgerichts vorbeiging, ohne dass dies bemerkt wurde.
Lübeck-Schwartau weist Vorwürfe zurück
In einer offiziellen Mitteilung wies der VfL Lübeck-Schwartau die Vorwürfe der vorsätzlichen Regelverletzung entschieden zurück. „Der VfL Lübeck-Schwartau weist in aller Deutlichkeit jegliche Unterstellung zurück, es habe sich um eine vorsätzliche Handlung gehandelt. Diese Annahmen entbehren jeder sachlichen Grundlage“, erklärte der Verein. Der Club betonte, dass der Vorfall ein unglücklicher Fehler war und keine absichtliche Regelverletzung vorlag.
Ein Punkt im Abstiegskampf
Für Lübeck-Schwartau, das sich im Abstiegskampf befindet, ist der Punktgewinn gegen den HC Elbflorenz von großer Bedeutung. Auch wenn der Ausgleich unter umstrittenen Umständen fiel, kann der Verein aufatmen, dass die Entscheidung des HC Elbflorenz, auf einen Einspruch zu verzichten, ihnen den wichtigen Zähler sicherte. Doch die Diskussionen um den Vorfall dürften in den kommenden Tagen weitergeführt werden.
Mit diesem Punkt bleibt der VfL Lübeck-Schwartau weiterhin auf dem 17. Platz und kämpft weiter um den Klassenerhalt. Die nächsten Spiele werden entscheidend dafür sein, ob das Team von Trainer David Röhrig den Sprung ins sichere Mittelfeld schaffen kann.