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Wadephul fordert enge Allianz mit den USA gegen Putin

by Ryan Maxwell
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Wadephul fordert enge Allianz mit den USA gegen Putin

Außenminister Johann Wadephul ruft zu einer stärkeren Zusammenarbeit mit den USA auf, um Druck auf Russlands Präsident Wladimir Putin auszuüben. Bei seinem ersten offiziellen Besuch in Washington sagte Wadephul, dass Russland nur durch anhaltenden Druck zu ernsthaften Friedensgesprächen bereit sein werde. Ein gemeinsames Vorgehen von Europa und den USA sei entscheidend, um den Krieg in der Ukraine zu beenden.

Wadephul betonte, dass Europa weitere Sanktionen plane. Auch der US-Kongress sei bereit, härtere Maßnahmen zu unterstützen. In Washington trifft er sich mit US-Außenminister Marco Rubio. Die Reise gilt auch als Vorbereitung auf den geplanten Besuch von Kanzler Friedrich Merz bei US-Präsident Donald Trump.

Rubio hat Wadephul anlässlich seines 54. Geburtstags nach Washington eingeladen. Die beiden Minister hatten sich erstmals Mitte Mai beim NATO-Treffen in Antalya persönlich ausgetauscht. Jetzt sprechen sie über globale Sicherheitsfragen und gemeinsame Friedensinitiativen.

Ein zentrales Thema ist der Krieg in der Ukraine. Russland führt seine Angriffe fort, obwohl viele Länder, darunter die USA, sich um eine friedliche Lösung bemühen. Anfang Mai forderten Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Polen einen 30-tägigen Waffenstillstand. Sie drohten mit weiteren Sanktionen und zusätzlichen Waffenlieferungen. Doch Trump unterstützte die Forderung nicht vollständig. Seitdem hat Russland seine Angriffe verstärkt.

Auch die NATO-Finanzierung steht auf der Agenda. Bisher empfiehlt die NATO, dass jedes Mitglied mindestens zwei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgibt. Trump fordert nun eine Erhöhung auf fünf Prozent. NATO-Generalsekretär Mark Rutte schlägt einen Kompromiss vor: 3,5 Prozent für Verteidigung und weitere 1,5 Prozent für militärische Infrastruktur. Rubio unterstützt diesen Vorschlag. Wadephul möchte klären, ob Trump ebenfalls zustimmt.

Ein weiteres Thema ist die Lage im Gazastreifen. Wadephul will gemeinsam mit den USA Wege finden, um die Gewalt zu beenden und mehr humanitäre Hilfe zu ermöglichen. Trotz einzelner Hilfslieferungen bleibt die Notlage groß. Trump hatte im Februar vorgeschlagen, den Gazastreifen zu übernehmen, neu aufzubauen und in eine Touristenregion zu verwandeln. Dafür müssten rund zwei Millionen Menschen umgesiedelt werden. Dieser Vorschlag sorgt international für Kritik.

Wadephul äußerte sich auch zu den Handelsbeziehungen. Trump hatte Strafzölle von 50 Prozent auf europäische Produkte ab Juni angekündigt. Diese Maßnahme wurde nun um einen Monat verschoben. Wadephul betonte, dass Europa keinen Handelskrieg wolle. Statt neuer Zölle brauche es stabile Partnerschaften. Gleichzeitig werde Deutschland seine Interessen weiterhin klar vertreten.

Der Besuch in Washington findet in einer Zeit angespannter Beziehungen statt. Die USA bleiben Deutschlands wichtigster Partner außerhalb der EU. Doch das Verhältnis ist durch Trumps Politik belastet. Wadephuls Besuch soll das Vertrauen stärken und die Zusammenarbeit verbessern. Auch der geplante Besuch von Kanzler Merz in Washington wird damit vorbereitet.

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